Um herausragenden Leistungen in der Krebspräventionsforschung Anerkennung zu zollen und ihnen mehr öffentliche Aufmerksamkeit zu verschaffen, hat das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) den Deutschen Preis für Krebspräventionsforschung geschaffen. Gestiftet wird die Auszeichnung von der Manfred Lautenschläger-Stiftung. Der zweigeteilte Preis ist gestern beim 3. Deutschen Krebsforschungskongress verliehen worden. Mit dem Hauptpreis ausgezeichnet wird Univ.-Prof. Dr. Rita Schmutzler von der Uniklinik Köln.
Die Gynäkologin ist seit 2012 Direktorin des Zentrums Familiärer Brust- und Eierstockkrebs an der Uniklinik Köln. Ziel ihrer Forschungsarbeit ist es, die genetischen Ursachen für die Veranlagung, an Brust- und Eierstockkrebs zu erkranken, aufzuschlüsseln und betroffenen Frauen risikoangepasste Präventionsprogramme anzubieten. Dadurch soll entweder das Ausbrechen der Erkrankung verhindert oder die Krankheit so früh erkannt werden, dass sie heilbar ist. Prof. Schmutzler initiierte und leitete zahlreiche Forschungsprojekte zur Identifizierung von Brustkrebs-Risikogenen. Sie hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die risikoadaptierte Krebsfrüherkennung im Bereich der Gynäkologie in Deutschland auf einem präzisen wissenschaftlichen Fundament aufbauen kann. Von 2005 an koordiniert sie das Konsortium Familiärer Brust- und Eierstockkrebs, ein Netzwerk, an dem mittlerweile 23 universitäre Zentren beteiligt sind. In dieser Rolle setzt sie sich dafür ein, dass neueste Erkenntnisse der genomischen Medizin in die klinische Versorgung der Patientinnen Eingang finden. Ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass die risikoadaptierte Prävention gynäkologischer Tumoren in Deutschland heute fest etabliert ist und von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert wird.
„Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung und vor allem, dass es in hervorragender konsortialer Zusammenarbeit gelungen ist, die genetischen Untersuchungen in ein umfassendes Präventionsprogramm einzubetten. Mein besonderer Dank gilt dabei der Deutsche Krebshilfe und den Krankenkassen für die langjährige Unterstützung und das Vertrauen sowie den im BRCA-Netzwerk zusammen geschlossenen Betroffenen, die eine stete Antriebsfeder und Mahnung sind, unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse zügig in die Versorgung einzubringen“, sagt Prof. Schmutzler.
Der Hauptpreis des Deutschen Preises für Krebspräventionsforschung ist mit 25.000 Euro dotiert. Er richtet sich an exzellente, arrivierte Forscherinnen und Forscher. Der Preis wird alle zwei Jahre verliehen. Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch eine hochrangige internationale Jury.